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Inspiration

 

Hier finden Sie von Zeit zu Zeit kurze Impulse.

 

 

Arbeit die stärkt, statt schwächt?

 


Unter dem Stichwort "New Work" wird aktuell viel diskutiert wie sich die Arbeitswelt in Zeiten von Globalisierung, Digitalisierung und künstlicher Intelligenz verändert, verändern kann, muss und sollte. Neben vielen Stilblüten gibt es inspirierende und ernsthafte Auseinandersetzungen und Projekte.

Der Philosoph Frithjof Bergmann hat schon in den 70er Jahren die rasante Veränderung der Arbeit beschrieben. Ich zitiere einige Zeilen aus seinem Buch "Neue Arbeit, neue Kultur" (Arbor Verlag):

“In der Tat erfahren viele Menschen ihre Arbeit als eine Art milde Krankheit. Sie ist nicht so schlimm wie Krebs oder Hepatitis, eher so wie eine Erkältung. Diese Analogie ist tatsächlich sehr treffend: Über eine Erkältung sagt man, dass sie in zwei Tagen vorübergeht. Im Falle der Arbeit sagen wir: Es ist schon Mittwoch; bis Freitag halten wir das schon noch aus.”

Demgegenüber entwirft er eine andere Perspektive:
“Zentral für die Neue Arbeit ist eine Umkehrung. Das lässt sich am einfachsten mit den Begriffen von Zweck und Mitteln ausdrücken. In der Vergangenheit war die zu erledigende Aufgabe in vielen Fällen das Ziel oder der Zweck. Der Mensch wurde von anderen, aber auch von sich selbst als Werkzeug benutzt, als Mittel zur Verwirklichung dieses Zwecks. Wir, die menschlichen Wesen, unterwarfen uns diesem. Wir stellten uns selbst in den Dienst der Arbeit, die getan werden musste.
Die Neue Arbeit ist eine nun schon mehr als 20 Jahre andauernde Bemühung, diesen Zustand umzukehren. Nicht wir sollten der Arbeit dienen, sondern die Arbeit sollte uns dienen. Die Arbeit, die wir leisten, sollte nicht all unsere Kräfte aufzehren und uns erschöpfen. Sie sollte uns stattdessen mehr Kraft und Energie verleihen, sie sollte uns bei unserer Entwicklung unterstützen, lebendigere, vollständigere, stärkere Menschen zu werden.

Die Neue Arbeit ist nicht nur ein Versuch, den Menschen diese Bürde abzunehmen, indem man die Arbeit leichter macht und ihnen mehr Freizeit einräumt. Unsere Absicht ist eine ganz andere. In 20 Jahren sehr vielseitiger Erfahrungen mit dem Phänomen Arbeit haben wir gesehen, dass eine Arbeit, die guten Gebrauch von den Veranlagungen und Talenten der Menschen macht, eine Arbeit, die ihren tiefsten Wünschen entspricht und an die sie glauben, die sie als Herausforderung und Berufung empfinden, die Menschen nicht auslaugt, sondern das genaue Gegenteil tut: Sie gibt den Menschen mehr Energie, stärkt sie und hebt sie auf eine höhere Ebene.

[Sie] ist ihnen eine Hilfe auf dem aufsteigenden Pfad der Entwicklung zu einem kräftigen, lebensfrohen menschlichen Wesen. Das Ziel der Neuen Arbeit besteht nicht darin, die Menschen von der Arbeit zu befreien, sondern die Arbeit so zu transformieren, damit sie freie, selbstbestimmte, menschliche Wesen hervorbringt.”

Wie geht es Ihnen in und mit Ihrer Arbeit?

 
Karsten Kranzmann